Wenn Plantagenarbeiterinnen das Mitarbeitendenmagazin als SMS lesen können.
Für einen Rohstoffkonzern mit Mitarbeitenden in 30 Ländern bedeutet die Herstellung und vor allem die Distribution seines Mitarbeitendenmagazins eine logistische Höchstleistung. Wenn dann noch mehr als die Hälfte der Zielgruppe in abgelegenen Teilen des Erdballs auf Plantagen arbeitet, kommt die Distribution in Papierform nicht mehr in Frage. Dieses Fallbeispiel dreht sich um ein strategisches Publikationskonzept, das aufzeigt, wie diese Mitarbeitenden trotzdem erreicht werden können.
Die folgenden Zahlen sprechen für eine Mobile-First-Strategie.
- Im Februar 2013 hatten 96% der Weltbevölkerung Zugriff auf eine Mobiltelefonieverbindung, darin eingeschlossen Personen, für die dies in Form eines in der Familie oder in der Nachbarschaft genutzten Mobiltelefons galt.
- 2012 waren in Brasilien noch 44%, in Indien noch 80% einfache Mobiltelefone (Feature Phones, mit SMS-Empfang) und 21% respektive 9% multimediafähige Mobiltelefone (mit MMS-Empfang) in Gebrauch.
- Die Verkaufszahlen von Feature Phones lagen noch bis 2013 höher als diejenigen von Smartphones.
- Mitte 2013 waren in 14 Ländern jeweils über 100 Millionen Mobiltelefonieverträge aktiv, dies entsprach zusammengenommen 61% aller Verträge weltweit. Jede zweite Person aus der Zielgruppe des Mitarbeitendenmagazins lebt in einem dieser 14 Länder.
Das Publikationskonzept sieht vor, die Informationen für Mitarbeitende für dem Empfang mit Mobilgeräten unterschiedlicher Generationen masszuschneidern: für Benutzer von Feature Phones als Text in Form von SMS-Nachrichten, für Benutzer von multimediafähigen Mobiltelefonen als Text, Bild und Audio in Form von MMS-Nachrichten und für Benutzer von Smartphones als Text, Bild, Audio und Video via Webbrowser oder App.
Die Herstellung der Informationen geschieht dezentral und in lokalen Sprachen, Informationen aus der Konzernzentrale werden vor Ort übersetzt. Audio wird von nativen Sprechern gesprochen und Bilder werden mehrheitlich ebenfalls lokal fotografiert. Die Akzeptanz des Mitarbeitendenmagazins nimmt durch den hohen Grad der Abstimmung auf die Informationsbedürfnisse der lokalen Arbeitnehmerschaft zu.
Im Falle der verglichen mit den eingesparten Portokosten geringen Übertragungskosten für die SMS kann der Absender durch das hohe Volumen mit einer starken Verhandlungsposition gegenüber den Betreibern von SMS-Services rechnen. Einen Anteil an den Vertragskosten der Mitarbeitenden wird als Lohnbestandteil oder mit Gutscheinen vergütet. Als zusätzlichen Anreiz für das Anfordern von Informationen aus dem Mitarbeitendenmagazin sieht das Konzept vor, pro empfangene SMS das Guthaben des Empfängers um eine SMS für die private Nutzung zu erhöhen.
Die technischen Rahmenbedingungen mögen auf den ersten Blick utopisch wirken, sie beruhen jedoch auf realisierten Projekten wie beispielsweise Txteagle. Zur Klärung der Frage, ob für eine Ihrer Kommunikationsmassnahmen eine Mobile-First-Strategie sinnvoll sein könnte, kontaktieren Sie mich.
Konzept, Recherche, technische Abklärungen, Text und Illustrationen für den Präsentationsteil zum Thema Distribution des Mitarbeitermagazins
Barry Callebaut Schweiz; Arnold.KircherBurkhardt
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